Besser als die "Zeit im Bild" passt die Preiselbeer zum Wild

Essen / Trinken, FALTER 44/2014 vom 29.10.2014

Preiselbeeren roh zu futtern, das schaffen wahrscheinlich nicht einmal die Rehe: zu sauer, zu viel Vitamin C. Oder so. Jedenfalls macht man nicht nur in unseren Breiten aus Preiselbeeren gerne Marmelade, und die kommt dann nicht aufs Brot, sondern man serviert sie zu Wildgerichten. Wer kein Fleisch isst, kriegt traditionellerweise einen Klacks Preiselbeermarmelade zum gebackenen Emmentaler oder Camembert.

Und wer es nicht lassen kann, im schwedischen Möbelhaus Fleischbällchen zu bestellen, bekommt auch hier die rote, etwas flüssige Konfitüre dazu, wobei im Ikea-Shop "Sylt Lingon" auf dem Etikett steht und "Preiselbeerzubereitung". Egal. Das Zeug aus dem Schwedenshop hat sich als durchaus tauglich erwiesen, weshalb man es nicht nur zu Bequemlichkeitsessen wie eben Fleischkugeln aus der Gefriertruhe, sondern auch zu herrlichem Wild klacksen kann.

Manche Köchin gibt sogar die Konfitüre direkt ins Wildgulasch; andere empfinden es als Fauxpas, wenn die Preiselbeeren nur am Tellerrand und nicht in einer halben Kompottbirne zu liegen kommen. Wieso überhaupt die Mischung aus Süßem, Saurem und Wild? Weil es schmeckt. Und womöglich ja auch, weil Preiselbeeren als "Waldfrüchte" durchgehen und es auch thematisch passt.

Übrigens: Wer kein Wild mag, nimmt Rindfleisch und kocht "falsches Wild". Preiselbeeren passen auch hier ganz gut dazu.

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