Die Überschrift will Reimewitzel, wie wäre es mit Seitanschnitzel?

Essen / Trinken, FALTER 38/2014 vom 17.09.2014

Foto: Shutterstock

Der Küchenzuruf ist klar: "Es ist ja schön, wenn wir so niederschwelligen Studentenkram wie die 40-Cent-Bohnenpfanne bringen, aber jetzt brauchen wir was typisch Veganes!" Also gibt es Seitanschnitzel mit Petersilerdäpfeln.

Bei Seitan handelt es sich um ein Tiergewebeimitat aus Weizengluten, unter den Fleischentsagern als appetitlicher Eiweißlieferant etabliert. Ursprünglich aus der asiatischen Küche stammend, ist dieses Schmankerl in den letzten Jahrzenten auf der grünen Welle in die westlichen Küchen mitgesegelt, mittlerweile ähnlich dem Wildkaninchen in Australien verwurzelt und verbissen.

Im Vorhinein kochen wir bereits Erdäpfel, abseihen, anschließend wird die Rückkehr in den Topf mit ausreichend Pflanzenbutter, Salz und Petersilie zelebriert. Die Feierlichkeiten unter sporadischem Rühren nebenbei auf kleinster Flamme weiterlaufen lassen. Nach entsprechender Zeit bildet sich, typisch für ein Festival, ein wohlschmeckender Gatsch. Seitan aus seiner Verpackung schälen, salzen, in Mehl wälzen. Für Veganer folgt nun Schlammsuhlen in einem Pfuhl aus Sojamilch, für den Rest, wie gehabt, aus Ei. Schlussendlich nimmt das Glutenteil ein Bad in Semmelbröseln, Sesam konveniert ebenfalls. In einer ausreichend (!) großen Pfanne bei mittlerer Temperatur auf beiden Seiten in Pflanzenfett goldbraun anbraten, mit Küchenrolle entfetten und zu den würzigen Schmurgelknollen komponieren. OS

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