Fällt dich an der Frühlingswahn, stich dir einen Löwenzahn!
Es ist Zeit, ihn sich zu holen, ehe die Blätter zu groß sind und er zu bitter schmeckt: Der Löwenzahn ist ein dank seiner Bitterstoffe sehr gesunder Frühlingsgeselle. Man erntet ihn selbst. Natürlich nicht in gedüngten Wiesen, sondern an Feldrändern. Die Blätter sollten nicht zu lang sein, und Sie brauchen ein Messer, denn man schneidet nicht bloß die Blätter ab. Man sticht sie mit der Wurzel (etwa 2-3 cm tief genügt) aus, damit das zarte Herz nicht verloren geht.
Zu Hause entfernen Sie dann die Wurzel bis zum Ansatz des Herzens und auch die äußeren, trockeneren Blätter vom Vorjahr. Kleine Knospen an kurzen Stielen (nicht mehr als 2-3 cm lang) können dranbleiben, sie schmecken beinahe wie Kapern. Gründlich waschen - und der Löwenzahn ist fertig für die Zubereitung.
Man kann größere Blätter ein paar Stunden in Salzwasser einlegen, um ihnen die Bitterkeit zu nehmen; aber die Knackigkeit jungen Löwenzahns erreicht man nie. Am besten schmeckt junger Löwenzahnsalat, wenn man ihn mit gekochten Erdäpfeln mischt (pro Person 250 g Erdäpfel und eine gute Handvoll Löwenzahn). Die Erdäpfel sollten noch warm sein, wenn Sie den Salat servieren. Machen Sie ausreichend Vinaigrette aus Öl, Weinessig, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Kochen Sie die Erdäpfel, schneiden Sie sie in drei Millimeter dicke Scheiben. Geben Sie die Vinaigrette auf Blätter und Erdäpfel und mischen Sie erst dann das Ganze. Schnell servieren!
(Die Franzosen nehmen statt Erdäpfeln geröstetes Weißbrot und gebratene Speckscheiben.) AT