Wenn ich etwas stark begrüße: Sauerkraut triff Zwetschkensüße

Essen / Trinken, FALTER 8/2014 vom 19.02.2014

Foto: Shutterstock

Eines vorweg: Ich möchte nicht behaupten, dass das, was ich "Bigos" nenne, mit dem polnischen Nationalgericht in einem Zusammenhang stünde, der als "authentisch" bezeichnet werden darf. Angestiftet hat mich jedenfalls Wolfram Siebeck, der vor langer Zeit mal in der Zeit schrieb: Er könne einen derartigen kulinarischen Irrsinn unmöglich kochen, aber die Leser sollten das doch tun und ihm dann davon berichten. Das hole ich hiermit gerne nach.

Sehr geehrter Herr Siebeck, meine Erfahrung mit Bigos ist die, dass man auch weniger als ein Achtelkilo Schweineschmalz verwenden kann, dass es aber wirklich voll fett glänzen muss. Das Verhältnis von Weißkraut zu Sauerkraut ist mit fifty-fifty gut gewählt. Als Fleischeinlage sind am besten mürbe, stark paprizierte Würste geeignet, deren Brät sich im Eintopf auflöst (Chorizo ist aber auch nicht falsch). Die Dörrzwetschken, die man reinschnippelt, sind unerlässlich, auch etwas zerstoßenes Piment macht sich (neben Lorbeerblatt, Kümmel, Paprikapulver, Pfefferkörner und Wacholderbeeren sehr gut).

Zwiebel anschwitzen, dann das feingeschnittene Kraut, die Wurststücke und Knoblauch noch ein bisschen mitbraten, schließlich den Rest der genannten Zutaten in den Topf, mit Bier auf-und mit Suppe immer wieder nachgießen, dünsten. Am nächsten Tag Büffelgraswodka kalt stellen, Bigos aufwärmen und mit Schwarzbrot servieren. Smakowity! KN

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