Die winterliche Ribollita macht toll furzen und dich fitter

Essen / Trinken, FALTER 6/2014 vom 05.02.2014

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Ribollita leitet sich vom italienischen ribollire ab, was so viel wie "noch einmal aufkochen" heißt. Übermäßig nobel ist dieses Gericht also nicht. Authentizitätsstiesel bereiten es "original" mit Cavolo Nero und getrockneten Zolfini-Bohnen zu; wir nehmen, wie's und was kommt, und ersetzen Brassica oleracea palmifolia durch die ordinäre Häuptlvariante (lat.: capitata), sprich: Wirsing.

Ribollita muss man sich als eine - im Übrigen nicht sonderlich ansehnliche -Winterminestrone vorstellen, der Improvisationslust sind keine allzu engen Grenzen gesetzt. Kohl und Bohnen müssen rein, ansonsten beginnt man damit, dass man Zwiebeln in Olivenöl anschwitzt und noch was dazuschmeißt: zum Beispiel Karotten-und Selleriestückchen (Authentizitätsstiesel: Stange; wir: Knolle).

Jetzt - wie schon letzte Woche - der pfiffige Würzkicktrick: gemahlene Fenchelsamen dazu tun (wer will, auch noch Chilipulver). Rosmarin oder Thymian sind aber auch dufte. Noch was von der Paradeispulpe reingießen, die im Kühlschrank rumgammelt, aufgießen, Suppenpulver - das ganze Tralala. Kohl reinschnippeln und die (davor bissfest gekochten oder aus der Konserve kommenden) Bohnen reinkippen, so dass man einen tulli Eintopf von klasser Konsistenz kriegt (Püree ist falsch). Am Schluss der Killerkniff: altbackenes Weißbrot schön nachlässig in Stücke zerbrechen und in einer Pfanne in Olivenöl anrösten, gern auch: anbrandeln. In die Teller legen; Ribollita drauf und über alles eher spendabel ein lecker Extra vergine gießen. Ampolloso!

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