Das erfreut die Stadtverwaltung, heute einmal: Obsterkaltung

Essen / Trinken, FALTER 35/2013 vom 28.08.2013

Foto: Shutterstock

Wenn Sie sich keinen Reim auf den Reim machen können, zum Beispiel, weil Sie Teil der Wiener Stadtverwaltung sind: macht nichts. Wir erfüllen hier nur Wünsche - bis auf Widerruf die nach kalten Gerichten. Und weil man nicht in den Wienerwald gehen muss, nur weil die "Küche kalt“ bleibt, versuchen wir es diese Woche einmal mit Obst.

"Kaltschale“ nannte in den 1950er-Jahren die "kluge Hausfrau“ die Nachspeise aus eingeweichten Trockenfrüchten, wie man es aus dem Oetker-Kochbuch gelernt hat. Die Dörrzwetschken heben wir noch ein bisschen für den Winter auf, ebenso die getrockneten Apfelringe - schließlich gibt es ja noch frisches Obst auf den Märkten und in den Geschäften.

Für eine rote Kaltschale, man kann auch "Grütze“ sagen, aber das ist auch nicht sehr wienerisch, geben wir zwei Liter Wasser, 100 Gramm Zucker, das Ausgekratzte einer Vanilleschote und 90 Gramm Perlsago (man kann auch Speisestärke nehmen) in einen großen Topf, lassen das Ganze unter Rühren aufkochen. 20 Minuten weiterköcheln lassen (rühren!), bis die Suppe sämig ist. Zum Schluss ein Kilo gewaschenes Beerenobst (Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren ...) hineingeben und noch einmal fünf Minuten köcheln lassen.

Nun kalt werden lassen, noch besser: in den Kühlschrank stellen. Und selbstverständlich kalt servieren. Ist das nicht herrlich 1950er? Ganz ohne Dörr. cw

Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: "Grundkurs Kochen Band 2“, € 4,90 im Handel

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!