Die reimgebannte Küchenkunde bringt eingebrannte Speisehunde

Grundkurs Kochen (151)

Essen / Trinken, FALTER 12/2012 vom 21.03.2012

Foto: Shutterstock

Die Tierschützer unter uns können sich gleich wieder abregen. In der kleinen Falter-Kombüse geht es diesmal zwar um eingebrannte Hunde ("einbrennte Hund“), ein sehr wienerisches Rezept, das aus dem östlichen Teil der Stadt stammt, aus Stadlau. Aber selbst in Transdanubien bereitet man natürlich keine echten Hunde zu. Vielmehr gehört das Rezept, das von Familie zu Familie überliefert wird, zur Gattung der "Armeleuteküche“ - ein Klassiker, wenn man möchte, ganz ohne Fleisch.

Das Eingebrannte ist die Einbrenn, auch bekannt als Mehlschwitze. Die Hunde sind gekochte, in Scheibchen geschnittene Erdäpfel. Wir bereiten drei große mit der Schale zu und wählen eine festkochende Sorte. Etwas abkühlen lassen, dann schälen.

Für die Einbrenn einen Esslöffel Butter in einem Topf schmelzen lassen. Zwei Esslöffel Mehl dazugeben und unter heftigem Quirlgerühre anschwitzen lassen, bis es bräunlich ist. Nun unter Rühren nach und nach ¼ Liter kalte (Gemüse- oder Fleisch-)Suppe dazugeben und etwas köcheln lassen. Das ist die "arme“ Variante. Die Suppe kann man auch teilweise durch Milch oder Obers ersetzen. Ist die Einbrenn zu dickflüssig, noch Suppe dazugeben. Ist sie zu dünn, hat man Pech gehabt. Eventuell salzen, jedenfalls pfeffern und Muskat dazureiben und die Erdäpfel-Hunde in der Sauce noch einmal erhitzen.

Gut passen frische gehackte Kräuter; ideal wären Dille oder Petersilie. Die Menge reicht für ein bis zwei Personen. Für weitere hungrige Hunde entsprechend mehr nehmen. cw

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