Den Kirschenplotzer tu ins Rohr, das Kirschenpärchen übers Ohr!

Grundkurs Kochen (128)

Essen / Trinken, FALTER 27/2011 vom 06.07.2011

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Kirschenzeit. Punkt. Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen. Leben Sie kirschbaumnah, steigen Sie auf Leitern und pflücken Sie die Julifrüchte! Hängen Sie Angehörigen Kirschpärchen über die Öhrchen und spucken Sie wett weit. Wenn Sie dann nicht mehr können, dann machen Sie Kompott und Kuchen.

Kompott geht so: Kirschen entstielen, waschen und - wer will - entkernen. Mit Wasser (¼ l pro Kilo) und Zucker (100 g pro Kilo), einer Zimtstange im Topf erhitzen und maximal 5 Minuten kochen. Fertig und super zu süßen Hauptspeisen wie Milchreis oder Grieskoch. Zur Vorratshaltung allerdings nicht geeignet, da muss man wohl mit Gläsern, Einsiedehilfe und Hygiene arbeiten.

Machen wir nicht. Wir backen lieber Kuchen. Genauer gesagt: Kirschenplotzer, eine Art Auflauf aus dem Schwarzwald (als kleine Reminiszenz an die Herkunftskultur des Autors dieser Rubrik). 6 altbackene Semmeln in Scheiben oder Würfel schneiden, mit ½ l kochender Milch übergießen, einen halben Teelöffel Zimt dazu. In einer anderen Schüssel 4 Eigelb mit 125 g Zucker schaumig schlagen, 3 EL Kirschwasser, 100 g geraspelte dunkle Schokolade, 100 g geriebene Haselnüsse, Semmelmasse und 1 kg Kirschen dazu. 4 Eiweiß zu Schnee schlagen, vorsichtig unterheben. Alles in eine gebutterte, mit Semmelbröseln ausgestreute Springform geben, ein paar Butterflocken obendrauf, bei 175 °C etwa eine Stunde ins Rohr damit. Lauwarm servieren. Und: Kirschen bloß nicht entsteinen. Kirschkernspucken gehört zum Plotzen! cw

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