Ist man daran gscheit gescheitert, hat das Brot den Gast erheitert
Grundkurs Kochen (111)
Weiter geht’s mit der lustigen Brotverwertung. Heute steht der Scheiterhaufen auf dem Speiselehrplan, ein sehr unschöner Name für ein sehr schönes Gericht.
Dafür benötigen wir Brot. Genauer: altbackenes Weißbrot. Weil es sich um eine Süßspeise handelt, scheiden hart gewordene Salzstangerln und türkische Fladenbrote eher aus, Semmeln sind genau richtig. Besonders fein wird der Scheiterhaufen mit "altem“ Striezel - falls einem davon überhaupt etwas übrig geblieben ist. Wir schneiden die Semmeln, 4 für 4 Esser, in dünne Scheiben. 150 ml Milch mit 3 Eiern, einer Prise Zimt, 2 bis 3 EL Zucker und dem Abrieb einer Biozitrone verquirlen und über das Brot gießen. Wir schälen, vierteln, entkernen und schneiden 3 Äpfel ebenfalls in dünne Scheibchen. Eine Auflaufform ausbuttern, Brot-Eier-Milch-Masse und Apfelscheiben abwechselnd hineinschlichten (daher der Name Scheiterhaufen). Obendrauf noch ein bisschen Butter geben und im Backrohr bei 200 Grad, Umluft: 180 Grad, 45 Minuten lang backen. Scheiterhaufenweltmeister machen kurz vor Ende der Backzeit noch eine Eischneehaube auf den Scheiterhaufen. Dafür 2 Eiklar mit 1 Prise Salz und 60 g Zucker sehr steif schlagen und die Speise damit bedecken.
Serviert wird der Scheiterhaufen klassischerweise mit Himbeersirup. Wem das zu kindisch und zu süß erscheint, reicht (Zwetschken-)Kompott dazu. Die Äpfel lassen sich durch anderes Obst ersetzen, wer mag, gibt noch Rosinen, Nüsse und dergleichen dazu. cw