Lieber Freund & Zwetschkenröster als irgendso ein Witwentröster

Grundkurs Kochen (94)

Essen / Trinken, FALTER 37/2010 vom 15.09.2010

Foto: Shutterstock

Wir schreiten munter voran bei der Vermittlung von Basisküchenwissen. Und dazu gehört natürlich auch, zum Kaiserschmarrn (oder Milchreis) nicht den Zwetschkenröster aus dem Glas zu servieren, sondern das Kompott selbstverständlich selbst herzustellen. Das geht natürlich nur jetzt, wo es überall frische Zwetschken gibt. Wieso man die Früchte nicht einfach so dazu nascht? Weil’s besser schmeckt.

Und bevor Sie uns fragen, warum der Röster Röster heißt: Hierzulande versteht man darunter „gedünstetes Obst“, alles Weitere fragen Sie bitte Frau Andrea, ein paar Seiten weiter. Gedünstetes Obst, genau das machen wir. Wir waschen und halbieren ein halbes Kilo Zwetschken, bei der Gelegenheit lassen sich wunderbar die lästigen Steine entfernen. In einem Topf lassen wir einen Achtelliter Wasser mit 80 Gramm Zucker, dem Saft einer halben Zitrone, einer Zimtstange und einer Messerspitze Nelkenpulver aufkochen. Nun geben wir das Obst dazu, Deckel drauf und ungefähr zehn Minuten lang köcheln lassen. Dabei ab und zu umrühren, darauf achten, dass nichts anbrennt und die Zwetschken schön weich werden.

Klassischerweise kocht man das Kompott länger, aber wir wollen ja noch was von den Früchten sehen. Abkühlen lassen und zu Kaiserschmarrn und Co servieren. In Joghurt oder Sauermilch gerührt schmeckt’s natürlich auch fein. Wer will, kocht noch andere Saisonfrüchte mit. Schön herb wird es zum Beispiel mit einer Handvoll Hollerbeeren. Die sind jetzt gerade überreif! cw

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