Unsre Salattomate – Gott erhalt s’ – braucht nicht mehr als Öl und Salz

Grundkurs Kochen (X)

Essen / Trinken, FALTER 30/2010 vom 28.07.2010

Foto: Shutterstock

Die Zeit der Tomate ist noch da, die der Marille noch nicht ganz gekommen, und die Zeit für Wurmdobler steht wieder einmal auf Urlaub; er hat ihn sich verdient. Ungern kepple ich diesem Mann hinterher, der sich an der Basis hier Verdienste erworben hat wie sonst keiner. Aber bei einem möchte ich ihm doch widersprechen: nämlich bei der Frage des Tomatensalats.

Ich tue das umso lieber, als Wurmdobler aus der gleichen Weltgegend stammt wie ich, nämlich vom schönen Bodensee. Dort isst man, wie ich bezeugen kann, den Tomatensalat, wie er ihn vorgeschlagen hat, mit Zwiebeln, Essig, Öl und natürlich mit reifen Tomaten. Viele solcher Salate hat uns Mutter auf den Tisch gestellt, sie waren sauer und köstlich. Dennoch bin ich im Lauf der Jahre zur Erkenntnis gekommen, dass Tomaten weder Essig noch Zwiebel brauchen.

Tomaten sind am besten als Tomaten. Deshalb, Kollege Gepp, dem Einfachen und Schnellen aus Überzeugung zugeneigt, wird’s gerne hören: An den Tomatensalat kommt mir nichts als ein gutes Olivenöl, Salz und Basilikum. Die Säure bringen auch vollreife Tomaten mit, sodass man die entstehende Sauce am liebsten aus der Schüssel tränke (wenn keiner hinschaut, tue ich es auch).

Mit etwas in Würfel geschnittenem Feta, einer Handvoll trockener schwarzer Oliven, allenfalls ein paar Paprikastreifen, frisch oder gebraten, verwandelt man den Tomatensalat gleich in eine sommerliche Hauptspeise. Unbedingt frisches Brot südlicher Provenienz dazu. AT

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