Lasst den Leuten ihren Willen, lasst sie grillen, grillen, grillen!

Grundkurs Kochen (79)

Essen / Trinken, FALTER 22/2010 vom 02.06.2010

Foto: Shutterstock

Fleisch, riefen sie, als ich sie fragte, was sie hier gerne lesen, wenn Wurmdobler urlaubt. Am lautesten riefen jene Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion, die aussehen, als würden sie sich hauptsächlich vegetarisch, also von Coke und Pizza ernähren. Oder, wie meine Neffen zu sagen pflegten: Wir sind Vegetarier, wir essen kein Fleisch, außer Schnitzel, Salami und Hamburger.

Wollt ihr den totalen Anti-Wurmdobler? Ja! Wir wollen Grilltipps! Wie grillt man Rindfleisch? Dazu das nächste Mal mehr. Diesmal nur so viel: ausreichend Glut in den Grill, anfangs heiß, aber nicht zu heiß grillen, lieber zart und etwas langsamer, was man durch Erhöhung der Distanz von Grillgut zu Glut erreicht (Fleisch wird auch in der Pfanne meist zu heiß gebraten). Das gilt auch für folgendes Rezept.

Mein slowenischer Schwiegervater nahm zu gleichen Teilen Rind-, Schwein- und Lammfaschiertes, keine Semmel, kein Ei. Er schnitt Knoblauch und Zwiebel (circa ein Zehntel des Fleischgewichts) sehr fein, ebenso Petersilie. Dann stärkte er sich mit einem Schluck Wein und knetete das Ganze mit Salz in einer großen Schüssel. Er knetete lange, mindestens eine halbe Stunde, bis sich eine Bindung des Fleisches ergab.

Mit nassen Händen formte er Bemmerln (Cevapcici) und Laberln (Pljeskavica) und grillte sie, was Gelegenheiten für den einen oder anderen weiteren Schluck ergab. Er grillte mit Bedacht, erst heiß, dann langsamer. Das Ergebnis: außen knusprig, innen saftig. Dober tek! AT

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