Die Sea-Watch-Solitour legt im Fluc an und auf

Die Bilder der griechisch-türkischen Grenze, die seit vergangenem Wochenende die Medien dominieren, liefern eigentlich absolut keinen Grund zum Feiern. Anders verhält sich das mit den vielen solidarischen Helferinnen und Helfern, die Tag und Nacht im Einsatz sind, um die Untätigkeit der EU zu kompensieren. Eines der Teams ist die Crew von Sea-Watch, die seit 2015 Seenotrettung betreibt und spätestens seit dem Prozess rund um die Schiffskapitänin Carola Rackete internationale Bekanntheit erlangt hat. Die Kollektive und Initiativen Kultur for President, Heimlich, Journey to Tarab und Gassen aus Zucker schließen sich nun zusammen und machen das Fluc zum Hafen der Sea-Watch-Solitour in Wien. Am Samstag (7.3.) startet die Nacht bereits um 21 Uhr mit einer Podiumsdiskussion zu europäischer Ausgrenzungspolitik und Menschenrechten. Danach bespielt eine hochkarätige Selektion beide Fluc-Floors mit einer stilistischen Reise von Downtempo bis Techno. Schön, dass die Wiener Clubwelt politisch bleibt.

VORSCHAU

DONNERSTAG (5.3.): Deep Baked bringen den frühen Technovogel ins Mon Ami, das Sass wird housig von Merkwürdig gehostet, und im Rhiz dominieren orientalisch inspirierte Beats.

FREITAG: Peletronic hat sein Jahr mit einer neuen House-EP begonnen, erschienen auf dem Label Fortunea. Nun präsentiert er sie im Rhiz. Zuckerwatt feiern in der Grellen Forelle zwölfjähriges Bestehen mit einem Live-Set des Hamburger Duos Extrawelt. Bei Hausgemacht mit Bleach im Werk trifft Drag auf sehr harten Techno, die sonst eher brachialer spielenden Leute von Hausfriedensbruch beehren das Rhiz
mit einer sanfteren House-Session, und Air Max ’97 mixt im rrr von Trap bis Techno Genres, die man nicht im selben Set vermuten würde.

SAMSTAG: Die Exmachina-Crew kündigt an, den Dancefloor im Flex bei ihrer Footworxx Label Night zu zerstören, Mainframe Recordings starten­ im Gasometer eine neue Drum-’n’-Bass-Ära, und in der Grellen Forelle bleiben beim Acid Techno Techno Club mit Regal vermutlich auch nicht alle Schuppen am Fisch. Scheibosan spielt derweil im Rahmen der Feierlichkeiten zum siebenten Geburtstag des Mon Ami ein ausgedehntes, sechsstündiges Set.

SONNTAG: Der Wiener Synthesizer-Stammtisch „Manege frei“ lädt ab 16 Uhr zu Jam-Session und Nerd-Talk in das wohnzimmerartige Gürtellokal
Einbaumöbel.nicolussi@falter.at

Flyer der Woche
ausgesucht von Lisa Kiss