Fisch Ahoi, Teil 13 – Als wir ins Wasser gingen

FLORIAN HOLZER | 25.03.2019

Der Sommer 2018 war sehr heiß. Der Bauernhof vom Nowak liegt einigermaßen nah am Kamp, einem doch eher kühlen und für hohe Fließgeschwindigkeit bekannten Gewässer. Und sowohl der Jakob Kubizek als auch Peter „Billy“ Sihorsch, die beiden Regisseure von Fisch Ahoi und Besitzer der Produktionsfirma Jenseide (www.jenseide.at) stammen aus der oberösterreichischen Stadt Steyr.

Steyr wiederum ist – neben der Waffenfabrikation und dem Stadtrat, der seinen Namen angeblich unabsichtlich ins Pflaster des Hauptplatzes verewigen ließ – bekannt dafür, am Zusammenfluß von Enns und Steyr zu liegen und quasi die ganze Zeit überschwemmt zu sein. Kein Wunder also, dass die beiden jungen Jenseide-Männer quasi am und im Wasser aufgewachsen sind, sich generell gerne im Wasser aufhalten und der Meinung sind, dass es anderen Menschen wohl genauso gehen muss.

Ich bin nicht so wahnsinnig gerne im Wasser. Ich bin gerne am Wasser, schätze die essbare Tiere, die sich mit Netzen, Angeln oder Reusen aus dem Nass bergen lassen, liebe Sonnenuntergänge über dem Meer, das Geräusch der Brandung an der Mole oder das Rauschen des mächtigen Wasserfalls. Aber ich muss mich nicht unbedingt nasser machen, als unbedingt notwendig.

Das hinderte Kubizek und Sihorsch allerdings nicht daran, für das Intro der TV-Serie „Fisch ahoi“ eine Idee zu entwickeln, die sie für sehr lustig hielten: Nämlich Nowak, Pertramer und mich mit einer am Grund des eisigen Kamps angebrachten Unterwasser-GoPro dabei zu filmen, wie wir mit aufgerissenen Augen gegen den Strom zu tauchen versuchen.

Ja, ich weiß eh, dass Sie das auch irrsinnig lustig finden. Nowak, der für jeden Blödsinn zu haben ist, war jedenfalls sofort bereit, und Pertramer kann ein Take sowieso gar nicht spektakulär genug sein, weshalb meine Argumente der Wahrung von Menschenwürde, Trockenheit und Atemluft im Nichts verhallten. Und wir gingen ins Wasser.

 (alle Fotos: Hanna Gassner)

Aus irgendeinem Grund wurde das dann aber eh nichts, einer Wiederholung der Aufnahme konnte ich durch glaubhafte Bekräftigung meiner Absicht, dann aus dem Projekt auszusteigen, Ausdruck verleihen. Ich hab die Unterwasser-Aufnahmen, falls es sie tatsächlich gab, jedenfalls nie gesehen und bin darüber nicht unglücklich.