Stichwort „divers“: Eine Clubwelt-Utopie für 2119

DALIA AHMED | 21.11.2019

Weiterbildung kann und soll auch im Clubkontext passieren. Letzten Samstag haben The Future bei ihrer Party im Ottakringer AU, das jetzt RRR getauft wurde, Zukunftsvisionen für den Club vorgezeigt. Eine utopische Vorschau auf eine inklusive Techno- und Club-Sounds-Party im Jahr 2119, bei der sowohl das Line-up als auch die Umsetzung von einem diversen Team geprägt wird. Aber auch ganz konkrete Formen der Weiterbildung sind nötig. Darum kümmert sich zum Beispiel das Wiener Kollektiv Sounds Queer?, das regelmäßig Jam-Sessions, Konzerte und Workshops organisiert. Im August wurde sogar ein eigenes DIY Synth Lab (Viktor-Christ-Gasse 10, 1050) eröffnet. Dort werden diverse Geräte und Zubehör gesammelt, und jede bis jeder kann nach Voranmeldung vorbeischauen, um sich an den Maschinen zu probieren. Der Synthesizer soll dabei als „Spaceship“ fungieren, mit dem die Regeln der Musikwelt und soziale Normen insgesamt infrage gestellt werden. Am Sonntag bietet die non-binäre Soundartist Zosia Holubowska im DIY Synth Lab den Workshop „MIDI and Sequencing“ an.

VORSCHAU

DONNERSTAG (21.11.): Im Fluc werden bei Struma+Iodine technoide experimentelle Sounds gefeiert. Mit lokalen Acts wie Primm, aber auch Hiro Kone und Steve Hauschildt aus den USA sowie Floris Vanhoof und Max Eilbacher aus Belgien.

FREITAG Der aus Lyon stammende Psychedelic- und Tribal-Techno-Enthusiast Erevan DJ kommt in das umgemodelte und erneuerte AU in der Brunnengasse, dass jetzt RRR heißt. Im Grillx kuratiert der neue Plattenladen Sissysound den Club Nil Desperandum mit der Elektronik-Liveband Hertzinger und der Techno-DJ Therese Terror. Melodische, treibende Spielereien gibt es bei einem Liveset des Norwegers EOD beim Funkroom im Werk. Auch mit dabei sind Wiener Techno-DJs wie Sedvs und Kim Leclerc.

SAMSTAG Die Albumpräsentation des Wiener Surf-Garage-Indierock-Trios Dives ist groß angelegt. Nach dem Konzert in der Fluc Wanne geht es hinauf ins Fluc, wo Alexandra Augustin, Clemens Frühauf und Katarina Maria Trenk quer durch die Bank Gitarriges auflegen und acht lokale Artists von Farce bis Clara Luzia einander als spezielle Mitternachtseinlage gegenseitig covern werden. Acid trifft in der Tonstube auf Lambada, den zersetzten brasilianischen Sound liefern Peletronic, Circle Scope und Lnkmn. Der relativ neue Club (und Burgerladen) Black Market hostet die Minimal Party Technolog, an den Decks stehen die Wiener Anexate, Roton und Hetum.

Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss