Emoji Karaoke: Smileys sagen mehr als 1000 Worte

Wer Popsongs und das Internet mag, wird dieses Spiel lieben - ein neuer Trend von der re:publica

INGRID BRODNIG | 08.05.2014

emoji-karaoke

Noch keine Pläne fürs Wochenende? Lust auf etwas total Skurriles, Geekiges und Witziges? Dann empfehle ich Emoji Karaoke. Auf der re:publica stellte es gestern die Netzforscherin Kate Miltner vor. Es vereint die Begeisterung für Netz- und Popkultur.

Emojis sind jene lustigen Minibilder, die man in vielen Chatprogrammen sowie am iPhone eingeben kann, sie umfassen Smileys, aber auch die Abbildung normaler Dinge. Diese Ideogramme stammen ursprünglich aus Japan und sind mittlerweile so beliebt, dass Menschen sogar schon Werke wie Moby Dick in Emoji-Sprache übersetzt haben (Titel: Emoji Dick) oder in Emojis die Staffel 3 von „Game of Thrones“ zusammenfassten (das ist wirklich genial – hier anschauen).

Die Regeln:

Bei Emoji Karaoke geht es darum, Texte von Popsongs schnell in Emojis zu übersetzen. Die Teilnehmer haben dafür nur eingeschränkt Zeit, etwa 60 Sekunden und senden binnen dieser Zeit die Übersetzung mit ihrem Smartphone an den Spielleiter. Der führt die eingereichten Lösungsvorschläge dem Publikum vor. Am Ende gewinnt der- oder diejenige, die laut Publikum am zutreffendsten die Worte in Symbole und Smileys übersetzten. Das ist gar nicht so leicht!

Zwei Beispiele:

1.) Kate Miltner wollte von den drei Mitspielern zum Beispiel wissen, wie man den Anfang von „99 Luftballons'“ übersetzt:

Hast du etwas Zeit für mich
dann singe ich ein Lied für dich
von 99 Luftballons
auf ihrem Weg zum Horizont

Die Gewinnerin tippte folgende Antwort ins Smartphone ein:

99Luftballons

2.) Auch lustig, der Text von „Final Countdown“:

We’re leaving together 
but still it’s farewell 
and maybe we’ll come back 
to earth, who can tell? 
I guess there is no one to blame 
we’re leaving ground 
will things ever be the same again? 

It’s the final countdown 

Das schaut dann so aus (besonders gut gefällt mir die Katze):

Final_Countdown

Kreativ!

Im Anschluss fragte ich Kate Miltner, warum Menschen Emojis mögen. „Textkommunikation kann ziemlich trocken sein. Emojis erlauben uns, mit Sprache zu spielen“, sagte sie.

Und wollte ich noch wissen, ob sie dieses Spiel tatsächlich selbst erfunden hat. „Das ist das erste Mal, dass ich es gespielt habe“, sagte sie, „und ich wüsste von niemanden, der es vorher gespielt hat. Also ja, vermutlich habe ich es erfunden.“

Gestern – auf der re:publica – war also die Weltpremiere von Emoji Karaoke. Ich hoffe auf zahlreiche Wiederholungen!

Die obigen Übersetzungen stammen übrigens von Ingrid Gogl (@eskarina). Die Österreicherin gewann den Emoji-Karaoke-Wettbewerb. Herzlichen Glückwunsch!